Neunundzwanzigstes Kochen mit Gerd Lindgens, Matthias Tepner, Matthias
Pietzsch, Stefan Richter, Wolfgang Michel und Edgar Knobloch am 05.03.2010 bei
Wolfgang Michel.
Es sah schon so aus, als würde diese Männerkochrunde den Weg vieler
Dinge im Leben gehen wenn man etwas schleifen lässt, oder nicht ernst
genug sieht.
Aber, kein weiteres Nachkarten. Das Männerkochen war wohl doch so
gut daß wir alle, Matthias Tepner sei Dank (der hat uns noch mal alle an
den Tisch geholt), gesagt haben "WEITER MACHEN", einige Dinge
ändern und dann ran an die Kochbücher.
back to the roots.
So war dann unser erstes Treffen, nach einer langen Zeit der Abstinenz,
bei Wolfgang unserem Neuzugang.
Dazu kam noch, das der Rest der 6 Bräter ebenfalls alle da waren, es
geht doch. 6 Bräter, 9 Meinungen, aber 1 Gedanke.
Es soll wieder mit viel Spaß gekocht und sich unterhalten werden.
Jetzt kommen wir zuerst einmal zum Wesentlichen des Abends, dem
Kochen, und danach zum Wichtigsten, dem Unterhalten
Da kam man in Versuchung, alle Gerichte nach zu kochen. Ich habe mich, nach Absprache mit Wolfgang, um den zugehörigen
Wein für den Abend gekümmert. Aber dazu später, zuerst einmal zum Menü.
Wolfgangs und meine Auswahl fiel für den Abend auf:
Die Speisenfolge dieses Abends:
Vorspeise: Garnelen in Beurre blanc al la vanille
Hauptspeise: Schweinefilet mit Balsamicosauce und Polenta
Nachspeise: Schokoladenkuchen.
Aber, einem alten Motto treu bleibend, haben wir uns zuerst einmal an einer Vorvorspeise gelabt, hier muss man Wolfgang loben,
er hat die Vorvorspeisen selbst gemacht.
Zu den Vorvorspeisen gab es einen Marquis de Beaucel Crémant de Loire AC, den Wolfgang preiswert bei
Aldi für 5,99 Euro erstanden hatte, sehr lecker.
Der Champagner hatte dann auch noch seine Verwendung in der Sauce des
Vorgerichtes gefunden.
Rezept
4 Blätter Filo-Teig, am besten eckig
75-100 g Butter
200 g Feta (Schafkäse)
1 Ei
etwas Salz
Der fertige Filo-Teig wird ausgelegt und die vier Blätter sorgfältig mit flüssiger Butter bestrichen. Für die Füllung mischt man den
zerdrückten Schafkäse mit dem Ei.
Die Mischung füllt man in einen Spritzbeutel und drückt jeweils einen Strang auf die untere Seite des Teiges. Dann rollt man den
ganzen Teig auf- nicht zu fest! - und legt die Teigrollen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech. Bei 150 Grad (Umluft 130 Grad,
Gas Stufe 2-3) backt man sie in etwa 40 Minuten goldbraun und knusprig und schneidet sie in appetitliche Häppchen.
Filo-Cigarettes mit Schafkäse
Zusätzlich gab es noch Crostini mit gefrorenem Olivenöl.
Ganz witzig kann man Olivenöl reichen, wenn man es in einer Schüssel im Tiefkühlfach fest werden lässt, bis es die Konsistenz
von Butter erreicht. Man grillt dann zwei Zentimeter dicke Baguette-Scheiben, reibt sie mit einer Knoblauchzehe gut ein und gibt
eine Messerspitze vom festen Öl darauf.
Nun noch schnell mit den Tomatenstückchen und dem Basilikum dekorieren, mit Meersalz und grob gemahlenem Pfeffer würzen.
Ein Leckerchen, das als Vorvorspeise von den 6 Brätern immer wieder gerne gegessen wird.
Die Einstimmung war schon einmal gut, Champagner, Schafskäse und Crostini waren geschmacklich ausgezeichnet. Etwas
gesättigt ging es dann nach einigen Fachgesprächen an die Zubereitung der Vorspeise und den Nachtisch.
Crostini mit gefrorenem Olivenöl
Vorspeise: Garnelen in Beurre blanc al la vanille
(Jute Jarnelen en wiesse Botterzaus vum Vanillezeddel)
Zutaten für 6 Personen:
24 Riesengarnelen
3-4 El Butter
Für die Soße:
1,5 Schalotten
150 ml Champagner
¾ Vanillestange
150 g Butter
1-2 EL Orangensaft
2 Tropfen Zitronensaft
Salz
Etwas Feldsalat zur Garnitur
Die Schalotten in kleine, feine Würfelchen schneiden. In einem Topf die Schalottenwürfel mit dem
Champagner bei kleiner Hitze so lange reduzieren, bis nur zwei bis 3 EL Flüssigkeit übrig bleiben. Dann
zwei Esslöffel Wasser dazugeben und die aufgeschlitzte Vanillestange.
Alles aufkochen lassen und mit einem Schneebesen die eiskalte, klein geschnittene Butter einrühren, bis eine schöne, sämige
Soße entsteht. Mit einer Prise Salz, dem Orangensaft und dem Zitronensaft abschmecken.
Soße kurz ruhen lassen, dann die Vanilleschote herausnehmen.
Die Garnelen waschen, trocken tupfen und endarmen. Etwas Butter oder neutrales Öl in einer Pfanne
erhitzen und die Garnelen darin kurz anbraten. Auf einem Teller die Garnelen verteilen, etwas Beurre blanc
daneben geben und mit etwas Feldsalat garnieren.
Dazu geröstete Baguettescheiben reichen.
Lecker, die Sauce aus Schalotten, Champagner, Butter, Orangen, Zitronensaft und Vanilleschote, zum
reinbeißen bzw. aufschlürfen. Auch Edgar hat es wohl sehr gut geschmeckt.
Unser heutiger Gastgeber und Chefkoch Wolfgang schaut skeptisch auf
das geschehen auf und neben der Herdplatte.
Zur Vorspeise und zur Hauptspeise tranken wir einen trockenen Riesling
Blauschiefer von der Mosel. Gekauft in Bornheim bei Willis
Getränkemarkt, kostet ca. 5,95 Euro.
Die Vorspeise schmeckte mir ausgezeichnet, die Sauce mit den Schalotten und der Vanille harmonierte sehr
gut mit der feinen Säure des Rieslings. Top Vorspeise und dazu ein harmonischer Wein.
In der Zwischenzeit machten sich zwei der 6 Köche schon einmal an die Zubereitung der Nachspeise, denn die musste noch
einige Zeit in den Backofen, und anschließend abkühlen.
Hauptspeise: Schweinefilet mit Balsamicosauce,
Polenta und Karamellisierten Möhren.
Unser sehr schön angerichteter Teller.
Rezept für 6 Personen
375 ml Portwein auf 1/3 einkochen lassen. 90 ml Aceto Balsamico unterrühren. 4 Schalotten und 1 Knoblauchzehe schälen und in
kleine Würfel schneiden. In 75 g Butter glasig andünsten.
300 ml Kalbsfond, 225 ml Sahne und 150 ml Weißwein angießen und alles auf 1/3 einkochen lassen. Beiseite stellen.
Den Backofen auf 170°C vorheizen. 1000g Schweinefilet von Haut und Sehnen befreien und in 3 EL
Butterschmalz von allen Seiten anbraten.
Je 2 Rosmarin und Thymianzweige kurz mitbraten.
Das Filet mit Salz und Pfeffer würzen, mit dem Bratfett und den Kräuterzweigen auf ein mit Alufolie ausgelegtes Backblech legen
und im Backofen auf der zweiten Schiene von unten ca. 15 Minuten garen.
So sehen unsere Köche von hinten aus, wenn sie
arbeiten.
Inzwischen für die Polenta:
600 ml Geflügelfond, 1 Thymianzweig, 1
Rosmarinzweig, 1 Lorbeerblatt und 1
angedrückte ganze Knoblauchzehe ca. 5 Minuten
köcheln lassen. Die Kräuter und den Knoblauch
wieder herausnehmen.
120 g Maisgries in die kochende Brühe geben und
unter häufigem Rühren ca. 10 Minuten quellen
lassen. 90 g geriebenen Parmesan und 45 g
Butter unterrühren. 3-4 EL geschlagene Sahne
unterheben und die Polenta zugedeckt warm
halten.
Das Filet mit Alufolie gut zudecken und 5 Minuten
im ausgeschalteten Backofen ruhen lassen.
75 g kalte Butter in kleine Würfel schneiden, mit der Portweinmischung in die Sahnesauce geben und alles mit Salz und Pfeffer
abschmecken. Das Schweinefilet in Scheiben schneiden und mit der Polenta und der Balsamicosauce auf den Tellern anrichten.
Inzwischen für die Polenta:
600 ml Geflügelfond, 1 Thymianzweig, 1 Rosmarinzweig, 1 Lorbeerblatt und 1 angedrückte ganze
Knoblauchzehe ca. 5 Minuten köcheln lassen. Die Kräuter und den Knoblauch wieder herausnehmen.
120 g Maisgries in die kochende Brühe geben und unter häufigem Rühren ca. 10 Minuten quellen lassen. 90
g geriebenen Parmesan und 45 g Butter unterrühren. 3-4 EL geschlagene Sahne unterheben und die Polenta
zugedeckt warm halten.
Das Filet mit Alufolie gut zudecken und 5 Minuten im ausgeschalteten Backofen ruhen lassen.
75 g kalte Butter in kleine Würfel schneiden, mit der Portweinmischung in
die Sahnesauce geben und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das
Schweinefilet in Scheiben schneiden und mit der Polenta und der
Balsamicosauce auf den Tellern anrichten.
Karamellisierte Möhren
Zutaten für 4 Portionen:
600 g Möhren, 2 EL Butter, 1 Prise Zucker, 2 – 3 Knoblauchzehen
3 Stängel Petersilie, Salz und Pfeffer.
Die Möhren putzen, Die Butter in einem schweren, gusseisernen Topf schäumend heiß werden lassen.
Die Möhren hinein geben, etwas Salz und Zucker darüber geben. Wenn die Möhren auf beiden Seiten
schön hellbraun karamellisiert sind, ungeschälte Knoblauchzehen dazugeben und zugedeckt 20
Minuten, bei milder Hitze schmoren. Zum Schluss die gehackte Petersilie und etwas Pfeffer darüber
geben.
Ein leckeres Hauptgericht, das Fleisch zart, und die Sauce ein Gedicht. Ich bin nicht so für die etwas
flüssigere Variante der Polenta zu haben, aber auch diese Art der Zubereitung hat seine Anhänger,
und ist von der Sauce und dem Fleisch abhängig.
Die Hauptspeise hörte sich nicht nur nach viel Arbeit an, sondern es war auch viel Arbeit, aber Wolfgang hat das
Ganze im Griff gehabt. Das ist ja das, was wir wollten, gemeinsam kochen und nicht herumsitzen.
Obwohl, es gibt immer welche die sich rumdrücken!
Damit war ein sehr schöner Kochabend beendet, und das Besäufnis der 6 Bräter konnte beginnen. Internationale Gäste, Tanz,
Weinbrand und Gesang.
Ich habe sie alle erwischt.
Nachspeise: Schokoladenkuchen mit Schlagsahne
Unser Schokoladenkuchen, man sehe die Feinheiten, (das grüne).
Zutaten für 1 Pie-Form aus Porzellan, Durchmesser 26 – 30 cm
200 g Schokolade, Edelbitter Kakaoanteil > 70%
6 Eier
250 g Zucker
125 g gemahlene Mandeln
250 g Butter
100 g Mehl
Salz
Schokolade in einem nicht zu heißem Wasserbad schmelzen.
Die Eier trennen und das Eigelb mit 200g von dem Zucker schaumig und cremig aufschlagen.
Wenn der Zucker gelöst hat, die geschmolzene Schokolade einrühren. Die
Mandeln und die weiche Butter dazugeben und alles gut vermischen. Das
gesiebte Mehl mit einem Teigschaber unterheben. Das Eiweiß mit einer Prise
Salz und dem restlichem Zucker steif schlagen und unter den Teig heben.
Den Teig in die gebutterte und bemehlte
Kuchenform geben und glatt
streichen.
Im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad
(Umluft 150Grad) ca. 40 Minuten
backen.
Kuchen in der Form auf einem Rost abkühlen lassen. Vor dem Servieren mit Kakaopulver bestäuben.
Dazu passt geschlagene Sahne mit Ahornsirup gesüßt.
Ich glaube daß der Kuchen ein würdiger Abschluss für den Abend war, obwohl
der Kuchen, mit Verlaub gesagt etwas trocken war.
Hier ein kleiner Auszug des weiteren Verlaufes dieses Abends.
Aber jetzt einmal ohne Quatsch, es war für mich, und auch hoffentlich für alle anderen Bräter, rundherum ein gelungener Abend.
Das gibt mir doch die Gewissheit, daß unsere nächsten Kochabende wieder frei nach dem Motto:
UND HÄNGT DER ARSCH AUCH SCHON IN FALTEN WIR BLEIBEN IMMER NOCH DIE ALTEN wunderschöne Abende werden.
Als Abschluss sei noch gesagt, das nächste Kochen findet bei Edgar am 7 Mai statt, man munkelt von
Österreichischer Küche.
Übrigens, beim nach Hause gehen um 02 Uhr 30
Wolfgang hatte den Tisch sehr schön gedeckt, und für den Abend eine
leckere Auswahl an Vor, Haupt und Nachspeisen ausgesucht, die er
auch alle schon einmal gekocht hatte.
Gerhards Pinnwand